Quartett der 2. Kompanien des MBB und des sPiBtl130 überrascht mit Platz drei
Riesenerfolg für die beiden 2. Kompanien aus Mindener Bürgerbataillon und schwerem Pionier-Bataillon 130, die sportlich immer gemeinsame Sache machen. Beim porta-Marathon sorgte das Lauf-Quartett für die große Überraschung, als sie als bestes Nicht-Vereinsteam einen sensationellen dritten Platz im Staffel-Marathon errangen. Doch nicht nur die Leistung von Martin Hawer, Johann Epp, Daniel Reimer und Ronny Vogt war es, die den Zuschauern bei der Siegerehrung die Anerkennung abverlangte, die „schnellen Vier“ spendeten anschließend auch noch ihr Preisgeld in Höhe von 200 Euro für die Andreas-Gärtner-Stiftung. Gegen die siegreiche Staffel von Eintracht Minden und dem Quartett der LG Porta Westfalica war allerdings kein Kraut gewachsen. Verletzungs- und krankheitsbedingt mussten im Vorfeld der Veranstaltung noch einige Kameraden passen, dennoch schickten die „Zweiten“ insgesamt drei Staffeln ins Rennen, wobei auch Spieß Dirk Sork, Leutnant Peter Jahn und Unteroffizier Marc Willemsen sowie Sponsor Peter Lackner zu überzeugen wussten.
Achim Fahrenkamp überließ während der Veranstaltung nichts dem Zufall. Der Mitinhaber des porta-Möbelhauses hatte sich eine grüne Regenjacke geben lassen und trug sie konsequent. »Weil ich im Vorjahr keine hatte und es dann stark zu regnen begann«, begründete er. Den Regenschutz hätte Fahrenkamp diesmal nicht benötigt: Während sich in anderen Teilen des Mühlenkreises der Himmel verdunkelte und es zum Teil in Strömen goss, blieb der Eventbereich in Barkhausen bis auf einen Schauer weitestgehend verschont.
Fahrenkamp hatte nicht nur deshalb Grund zur guten Laune: Mit knapp 2000 Teilnehmern lag der Ausrichter nur unwesentlich hinter den 2080 Startern aus 2010 zurück. Und auch für den leichten Rückgang gab es eine Erklärung: »Die zeitgleich stattfindende Deutsche Meisterschaft in Hamburg war sicherlich auch ein Grund, warum wir im Bereich Marathon und Halbmarathon weniger Starter hatten. Dafür waren beim Nachwuchs noch mehr Kinder als im Vorjahr dabei. Und auch die Jugendstaffeln als Neuerung haben sich bewährt«, lautete das positive Fazit von Fahrenkamp.
Auf eine Fortsetzung des Lauf-Highlights des Kreises Minden-Lübbecke wollte er sich aber trotz der erfolgreichen dritten Auflage noch nicht festnageln lassen. »Dazu kann ich nichts sagen. Das hängt auch davon ab, ob die Sponsoren weiter mitmachen. Zudem darf man den hohen Organisationsaufwand nicht vergessen. Wir werden jetzt Bilanz ziehen und dann sehen wir weiter.«
Die Organisatoren waren vorbereitet: Beim 3. Porta- Marathon haben die Engländer Stephen und Yvette Wrapson einen Doppelsieg über die Königsdistanz von 42,195 Kilometern gefeiert. Zur Belohnung ertönte für das Lauf-Pärchen aus London anschließend sogar die Nationalhymne.
»Eine schöne Überraschung«, grinste Steve Wrapson, nachdem aus den Lautsprecher-Boxen das bekannte »God save the queen« geschallt war. »Ein bisschen habe ich auch mitgesungen«, meinte der Brite, der mit seiner Frau über Thomas Korff zum Porta-Marathon gekommen war. Der gebürtige Mindener Korff, der mittlerweile in London lebt, verband den Start beim Porta-Marathon mit einem Heimatbesuch bei seinen Eltern Heidi und Wilhelm – und brachte seine laufbegeisterten Freunde aus London gleich mit.
Die Siegerzeit von 2:40 Stunden bedeutete für Stephen Wrapson zugleich einen neuen persönlichen Rekord – und die Krönung des perfekten Wochenendes für das sportliche Pärchen aus dem Vereinigten Königreich.
Etwas zu feiern hatte auch Michael Schirrmacher: Der Läufer des TuS Eintracht Minden machte gestern den Titel-Hattrick perfekt. Nachdem der Lokalmatador bei der ersten Auflage des Porta-Marathons über 42,2 Kilometer triumphiert hatte, gewann er nun zum zweiten Mal in Folge den Halbmarathon. »Ich bin zufrieden, auch wenn ich meine Bestzeit nicht unterbieten konnte«, meinte der 48-Jährige, der das Rennen nach eigenem Bekunden zu schnell angegangen war.
Zwar konnte kein Kontrahent auch nur ansatzweise Schritt halten, aber den eigenen Kampf gegen die Uhr verlor Schirrmacher, dessen Bestzeit über 21,1 Kilometer somit weiter bei 1:13:51 Stunde steht. »Ich hatte von Anfang an schwere Beine«, so der Mindener, der zu Gunsten des Heim-Rennens auf den Start bei der Deutschen Meisterschaft in Hamburg verzichtet hatte.
Glücklich über ihren Halbmarathon-Sieg war auch Silke Rösener, die nach langer Zeit mal wieder über die 21,1 Kilometer an den Start gegangen war. Die sympathische Läuferin des TuS Eintracht Minden hatte aufgrund massiver Probleme mit der Achillessehne eine viermonatige Zwangspause einlegen müssen und erst im März wieder mit dem Laufen begonnen. »Ich wollte sehen, ob die Achillessehne hält. Und ich hatte letztlich keine Probleme damit. Einzig die dicke Luft hat mir zu schaffen gemacht. Nach der Hälfte der Strecke war ich schon platt.«
Für viele Teilnehmer zählte bei der Breitensport-Veranstaltung einzig und allein das tolle Lauf-Erlebnis. Karnevals-Stimmung am Porta-Markt: Einige Läufer gingen mit Kostümen bekleidet auf die Strecke – und das trotz des schwülen Wetters. Den Vogel schoss Matthias Fabri von der Staffel »Die Partylöwen« ab, der seine zehn Kilometer mit dickem Fell zurücklegte – eine schweiß treibende Angelegenheit. Angefeuert wurden die Läufer insbesondere auch in der Mindener City, wo extra für sie ein roter Teppich ausgerollt wurde, über den sie dann stolz an jubelnden Fans liefen.