Die „Eiserne Vierte“ hat einen neuen Spieß!
Es war ein Abend, wie ihn selbst die traditionsreiche IV. Kompanie des Mindener Bürgerbataillons nicht alle Tage erlebt: Auf dem Kompanie-Quartier, dem historischen Gelände des St. Pauli-Klosters, versammelten sich am Samstag, den 12. Juli 2025 zahlreiche Kameraden, Freunde und Gäste, um einem Mann zu danken, der über ein Jahrzehnt lang als Spieß das Rückgrat der „eisernen Vierten“ gewesen ist – und einem anderen, der nun in große Fußstapfen tritt.
Pünktlich um 18 Uhr traten die Kameraden der Kompanie in der Nachbarschaft an. Begleitet von den Klängen der Tambure marschierten sie Richtung Kompanie-Quartier und wurden dort von Vertretern der anderen Kompanien, Familienangehörigen und vielen Weggefährten erwartet. Die Stimmung: feierlich, erwartungsvoll – und spürbar emotional.
In seiner Ansprache hob Kompaniechef und Hauptmann Lars Christian Thiele die Verdienste des scheidenden Spießes Hans-Günter Becker hervor, der das Amt zwölf Jahre lang mit Leidenschaft, Ordnungssinn und einem guten Gespür für seine Kameraden ausgeübt hatte. Die Worte des Kompaniechefs würdigten seinen unermüdlichen Einsatz: Als Spieß war Becker weit mehr als nur der Mann für das „Innenleben“ der Kompanie – er war Ansprechpartner, Organisator, Zuhörer und Motivator in einer Person. „Wer Hans-Günter Becker kennt, weiß, dass bei ihm immer alles einen Platz hatte – nicht nur auf dem Schreibtisch, sondern auch im Herzen“, so Thiele.
Nachdem Hauptmann Thiele dem scheidenden Kompaniefeldwebel aus seinen Pflichten entbunden und ihm die „Spieß-Kette“ abgenommen hatte, übertrug er diese und das Amt des Spießes an den Nachfolger, Vizefeldwebel Lars Petersen. Dieser war auf der Jahreshauptversammlung im Februar gewählt worden und tritt nun offiziell in sein neues Amt ein.
Als Zeichen besonderer Anerkennung wurde Hans-Günter Becker von Stadtmajor Christian Bremkes zum Ehrenfeldwebel ernannt. Darüber hinaus verlieh ihm der Stadtmajor den Bataillonsorden: ein Zeichen höchster Anerkennung, das nur wenigen Kameraden des Mindener Bürgerbataillons zuteilwird. Vizefeldwebel Lars Petersen wurde zum Feldwebel befördert.
In seiner Ansprache machte Feldwebel Petersen deutlich, dass er bereit ist, Verantwortung zu übernehmen – mit Respekt vor der Tradition und dem Ziel, die Kameradschaft weiter zu stärken. „Ich freue mich auf die Aufgabe, auf die Zusammenarbeit – und auf jeden einzelnen von euch“, so der neue Spieß.
Was folgte, war ein ausgelassener Abend, wie er im Buche steht: Auf dem liebevoll dekorierten Quartiergelände wurde gefeiert, gelacht und erinnert. Am Ende blieb das Gefühl, Teil von etwas Besonderem zu sein. Die „eiserne Vierte“ hat nicht nur ein neues Kapitel aufgeschlagen – sie hat bewiesen, dass Tradition und Zusammenhalt lebendig sind. Und dass ein guter Spieß zwar nicht alles ist – aber sehr, sehr viel.
