Bürgermeister Buhre: „Vieles trägt seine Handschrift“ – Stadtmajor Piepenbrink ernennt Dr. Dirk von Behren zum neuen „Chef“ der 3. Kompanie
Die 3. Kompanie, mit 114 Kameraden zahlenmäßig stärkste Einheit des Mindener Bürgerbataillons, steht unter neuer Führung. 13 Jahre lenkte Hauptmann Burkhard Beyer die Geschicke der „Reben“; jetzt übergab er im Rahmen eines Kompanie-Appells das Kommando an Oberleutnant Dr. Dirk von Behren, der nach seiner Ernennung zum neuen Kompaniechef durch Stadtmajor Klaus Piepenbrink zum Hauptmann befördert wurde.
Hauptmann Jörgen Happel bezeichnete zu Beginn seiner Laudatio den Blick in die festliche Runde des prall gefüllten Großen Rathaussaals als besten Beweis für das große Wirken von Burkhard Beyer. Und er zitierte die ersten Zeilen eines alten Volksliedes aus dem 19. Jahrhundert, bezeichnete sie als treffende Darstellung des scheidenden Kompaniechefs, Kameraden und Freundes: „Nicht der Pflicht nur zu genügen, was sie fordert und verlangt. Nicht der Stunde nur zu leben, was sie nimmt und was sie dankt“. Eben das habe Hauptmann Beyer in seiner aktiven Zeit vorgelebt. „Und nicht nur ich empfinde, dass Du Deinen Auftrag hervorragend ausgeführt hast.“
Seit dem 15. August 1999 stand Hauptmann Burkhard Beyer an der Spitze der 3. Kompanie, seit 2007 mit der Ernennung von Klaus Piepenbrink zum Stadtmajor auch als dienstältester Einheitschef und somit auch als Stellvertreter des Stadtmajors nach außen. Beyer war am 6. Juni 1994 der Reben-Kompanie beigetreten und bereits ein Jahr später, im Alter von 39 Jahren zum Stadtoffizier ernannt worden. Nach seiner Beförderung zum Oberleutnant am 19. Mai 1999 trat er wenig später die Nachfolge des bisherigen Kompaniechefs Hauptmann Friedrich Temme an. Am 12. August 2000 wurde er zum Hauptmann ernannt. „Er hat seine Aufgabe genossen“, so Happel. „Wer hat nicht das Bild unseres strahlenden Kompaniechefs vor Augen, der seine Kompanie beim Freischießen mit Stolz und Freude durch die Stadt führte.“ Diplomatie und Charme, das waren Eigenschaften, die nicht nur die Kameraden seiner Einheit an ihm schätzten. „Ausreden lassen und Verständnis für die anderen zeigen, war eine weitere große Stärke Burkhard Beyers.“ Während seiner Amtszeit setzte er die Einführung der Pagodenzelte beim Freischießen auf dem Marktplatz um, steigerte die Attraktivität des Sommernachts-Gartenfestes durch neue Kapellen, andere Stände und zusätzliche Zelte, sorgte für die komplette Neupflanzung der Weinreben und die Einzäunung des Weingartens. Ein besonderes Anliegen war ihm zudem das gute Verhältnis zur Bundeswehr.
Bürgermeister Michael Buhre, gleichzeitig oberster Dienstherr des Mindener Bürgerbataillons, würdigte den scheidenden Kompaniechef als gewissenhaft und engagiert. „13 Jahre an der Spitze einer Bürgerkompanie zu stehen, ist eine Leistung – und darüber hinaus ehrenhaft, weil ehrenamtlich. Das ist nicht hoch genug zu würdigen. Vieles trägt Ihre Handschrift. Darauf können sie stolz sein.“ Bürgerschaftliches Engagement bedeute immer, auch einen Teil der Freizeit zu opfern. „Bürger, die sich im Mindener Bürgerbataillon einsetzen, setzen sich auch für die Tradition dieser Stadt ein. Und diese Tradition ist lebendig!“
Beyers Nachfolger als Chef der „Dritten“, Dr. Dirk von Behren, gab Buhre mit auf den Weg: „Ein Kompaniechef ist auch verantwortlich für das Wohl seiner Kameraden. Er setzt zudem Impulse. Eine solche Aufgabe erfordert Verständnis, aber auch Durchsetzungsvermögen. Ich bin mir sicher, dass auch Sie diese Aufgabe mit großer Souveränität meistern werden.“
Neben der Patenkompanie, die Hauptmann Beyer ein persönliches EPa (Einmannpaket) überreichte und ihm für seine Pflege der Patenschaft dankte, führte Hauptmann Volker Krusche (2. Kompanie) als (neuer) dienstältester Einheitsführer in emotionellen Worten aus, was der Abschied des Kameraden und Freundes Burkhard Beyer auch für das Bataillon und die Arbeit im Bataillonsvorstand bedeute. „Burkhard Beyer war ein Mann, dessen Wort immer etwas galt. Einer, für den Loyalität gegenüber seinen Kameraden – gleich ob Stadtmajor, Unteroffizier oder einfacher Mitmarschierer – stets von ganz besonderer Bedeutung war.“ Ein Mensch, so Krusche weiter, der mit seiner ruhigen Ausstrahlung zu einem ganz besonderen Gesprächspartner wurde, dem man gern zuhörte, der aber auch seinem Gegenüber Beachtung und Respekt zollte. Beyer sei einer gewesen, der sich wie kein Zweiter die Diplomatie zu eigen gemacht und nicht selten in etwas hitzigeren Situationen für Beruhigung gesorgt habe. Einer, dessen nicht kopierbare Handschrift noch für lange Zeit Bestand haben werde. „Aber noch eins. Er war und ist vielen von uns vor allen Dingen ein Freund, ein echter Freund.“
Stadtmajor Klaus Piepenbrink, der den Wechsel an der Spitze der 3. Kompanie vollzog und Hauptmann Beyer für sein Wirken mit dem Bataillonsorden auszeichnete, würdigte ihn als hervorragenden Kameraden und verlässlichen Partner. „Wir haben sehr viele Jahre gemeinsam im Vorstand gearbeitet und uns stets große Wertschätzung entgegen gebracht.“
Der scheidende Kompaniechef selbst blickte auf eine schöne Zeit, die er nicht missen wolle. Doch statt sich und seine Gefühle in den Vordergrund zu stellen, nutzte er seinen Abschied, um Dank zu sagen. Und so war es nicht verwunderlich, dass Hauptmann Burkhard Beyer in Person von Dr. Dirk von Behren, Volker Möhle, Bernd Jordan und Manfred Kahnel noch vier Kameraden mit dem Rebenorden, Hans-Wilhelm Sievers mit der Kompanie-Ehrennadel in Gold (für 35-jährige Zugehörigkeit) und Jürgen Bauckhage mit der Kompanie-Ehrennadel in Silber (für 15 Jahre) auszeichnete, den Unteroffizier Bernd Netzeband zum Sergeanten beförderte und zu seinem Abschied einen Fahnennagel für die Kompaniefahne stiftete.
Das letzte Wort des Kompanie-Appells oblag dem neuen Kompaniechef. Hauptmann Dr. Dirk von Behren hob hervor, dass er stolz darauf sei, diese tolle Einheit führen zu dürfen. „Ich werde alles dafür tun, dass die 3. Kompanie weiterhin eine starke Einheit bleibt!“