Bürgerbataillon eine wichtige Säule bei der 250 Jahr-Feier

Bürgerbataillon eine wichtige Säule bei der 250 Jahr-Feier

Bürgerbataillon eine wichtige Säule bei der 250 Jahr-Feier 380 250 Mindener Bürgerbataillon e.V.

Über 130 Kameraden beim Jubiläum der Schlacht bei Minden im Einsatz — Zwei Veranstaltungen als Ausrichter durchgeführt

„Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Schüren der Flamme. Wir wollen uns mit dieser Gedenkfeier die Erinnerung an die große Schlacht vor 250 Jahren bewahren und gleichzeitig versuchen, eine Flamme zu schüren: die Flamme für Frieden, Freundschaft und Verständigung unter den Völkern dieser Erde.“ Mit diesen Worten schloss Stadtmajor Klaus Piepenbrink die Gedenkfeier anlässlich der 250. Wiederkehr des Gedenktages zur Schlacht bei Minden am Denkmal in Todtenhausen. Vorausgegangenen war eine würdevolle Gedenkstunde, die einmal mehr vom „Bewahrer des Gedenkens“, dem Mindener Bürgerbataillon, organisiert worden war.

Vor zahlreichen Ehrengästen und den angetretenen Ehrenzügen der Bundeswehr, britischer Traditionsregimenter und Angehörigen des Bürgerbataillons unter dem Kommando von Hauptmann Volker Krusche sowie vielen Mindener Bürgerinnen und Bürgern ging Stadtmajor Piepenbrink in seinen Ausführungen zunächst auf die Mindener Bevölkerung und die Mitglieder des Bürgerbataillons im Jahre 1759 ein. „1759 sind unsere Vorfahren mit großer Sicherheit nicht direkt an der Schlacht beteiligt gewesen. Sie haben aber in der Zeit vor und nach der Schlacht bei Minden unter dem Kriegszustand gelitten. Schließlich war die Stadt von den Franzosen besetzt, so dass es in vielen Häusern Mindens Einquartierungen von Soldaten gab, die zum einen verköstigt werden mussten, zum anderen den damaligen häuslichen Ablauf sehr belasteten.“ Die große Bedeutung des Ausganges der Schlacht bei Minden zu Gunsten der vereinigten Truppen Preußens, Englands, Hannovers, Hessen-Cassels, Braunschweigs und Schaumburg-Lippe unter der Führung Ferdinands von Braunschweig über die französische Armee sei heute allen bewusst. Es ging um die Vorherrschaft in Übersee. Wahrscheinlich würde heute in den USA französisch gesprochen werden, wäre die Schlacht bei Minden anders ausgegangen.

Rund 1500 Menschen verfolgten dann den imposanten Festakt auf dem Simeonsplatz, an der auch NRW-Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers teilnahm. Als der Landesvater ans Rednerpult trat, lag die Schlacht nahezu auf die Stunde genau 250 Jahre zurück. Mehr als 10.000 Menschen hatten am Morgen des 1. August 1759 den Tod gefunden — und daran erinnerte Rüttgers besonders. „Weil wir nur dann ermessen können, was es bedeutet, dass wir in Europa seit Jahrzehnten in Frieden und Freiheit leben können. Das ist die Botschaft, die vom heutigen Tag, die von Minden ausgeht.“ Die Freundschaft zwischen Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden stellte der Ministerpräsident an vielen Stellen heraus. „Unsere europäischen Freunde haben uns die Hand zur Versöhnung, zur Freundschaft und zur gemeinsamen Zukunft ausgestreckt.“ Neben Reden von Bürgermeister Buhre sowie britischen und französischen Vertretern war es insbesondere die Militärmusik diverser internationaler Kapellen, die die Zuschauer in den Bann zog — so, wie bereits zuvor beim Minden 1st Tattoo oder dem Auftritt der Minden Band of the Queens Division beim vom Bürgerbataillons ausgerichteten Herzog von Braunschweig-Mahl.

Dem Festakt schloss sich ein Brückenschlag britischer und deutscher Pioniere über die Weser an. Nach Fertigstellung der Brücke reichten sich Deutsche, Briten und Franzosen die Hand. Anschließend überquerten rund 25000 Menschen die aus sechs Amphibien gebaute Brücke. Auf Kanzlers Weide folgten Schlachtnachstellungen, die selbst für Militär-Historiker so naturgetreu erschienen, das man wirklich einen Eindruck aus den Handlungen um 1759 erhielt.

Neben diesen Höhepunkten gab es noch zahlreiche andere während der Tage zum 250. Jubiläum der Schlacht bei Minden. Die Gourmet-Meile war eingebunden und durch ein Minden Barbecue auf dem Kleinen Domhof erweitert worden. Viele kleinere Programmpunkte sorgten dafür, dass nie Langeweile aufkam. Und man muss sicherlich lange, lange zurückdenken, um Mindens Innenstadt einmal so voll gesehen zu haben. Die von Minden Marketing hervorragend organisierten Festlichkeiten werden wohl lange in der Weserstadt unerreicht bleiben. Wer da nicht da war, der hat auf jeden Fall eine Veranstaltung versäumt, wie man sie im Leben nur selten zu sehen bekommt.

Das Mindener Bürgerbataillon erhielt von allen Seiten Lob und Anerkennung für seinen Einsatz, mit dem es einen nicht unwesentlichen Beitrag zum Gelingen der Gesamtveranstaltung beigetragen hat. Mehr als 130 Kameraden waren an den vier Tagen zu verschiedenen Diensten eingeteilt. Außerdem stellte das MBB bei der Gedenkfeier am Denkmal in Todtenhausen, die unter seiner Regie durchgeführt wurde und als ungemein würdevoll angesehen wurde, eine sehr große Ehren-Abordnungen. Die insgesamt über 80 Medienvertreter wurden zudem durch das Medienteam des Bürgerbataillons, das mit den Vertretern der britischen Streitkräfte gemeinsame Sache machte, bestens versorgt.

Somit zeigt sich einmal mehr, dass das Mindener Bürgerbataillon, auch wenn es die Bürgerschaft scheinbar nicht so mitbekommt, die Nummer eins im bürgerschaftlichen Engagement und der Übernahme von ehrenamtlichen Tätigkeiten in seiner Heimatstadt ist.

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