Auszeichnung für Regiments-Kommandeur Oberst Wolfgang Pirner

Auszeichnung für Regiments-Kommandeur Oberst Wolfgang Pirner

Auszeichnung für Regiments-Kommandeur Oberst Wolfgang Pirner 900 636 Mindener Bürgerbataillon e.V.

81. Eintrag ins Ehrenbuch – Stefan Drewes zum Hauptmann befördert und Stabszahlmeister ernannt

Der Eintrag ins das Ehrenbuch des Mindener Bürgerbataillons ist nicht nur die höchste Auszeichnung, die Mindens altehrwürdige Vereinigung vergeben kann, er wird aufgrund seiner Bedeutung auch nicht allzu oft verliehen. Der damalige Bürgermeister Werner Pohle hatte das Ehrenbuch 1968 gestiftet. Seitdem hatten sich 80 verdiente Persönlichkeiten darin eingetragen. Jetzt folgte als Nummer 81 der Kommandeur des Pionierregiments 100, Oberst Wolfgang Pirner. In einer Feierstunde in der „Tonne“, dem im Keller des Mindener Rathauses gelegenen Domizil der 2. Kompanie, konnte Stadtmajor Klaus Piepenbrink neben seinen Stadtoffizieren zahlreiche Ehrengäste begrüßen, darunter die stellvertretende Landrätin Kirstin Korte, die stellvertretenden Bürgermeister Egon Stellbrink und Harald Steinmetz, die ehemaligen Landräte Heinrich Borcherding und Wilhelm Krömer, die ehemaligen Bürgermeister Heinz Röthemeier und Reinhard Korte, Oberst Pirner und Bataillons-Kommandeur Oberstleutnant Frank Söhnholz sowie jene Herren, die sich bereits ins Ehrenbuch hatten eintragen dürfen.

Er ging in seinen Einführungsworten auf die wechselvolle Geschichte der Stadt Minden ein, die Soldaten als Freund und Feind in ihren Mauern beherbergt hatte. Die Truppen des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelms I – König in Preußen und Markgraf von Brandenburg –  als auch diejenigen Friedrichs des Großen hätten in Mindens Mauern geweilt, aber auch Schweden und Franzosen hätten hier als Besatzer Quartier bezogen. Besonders stark sei  die Erinnerung an die Zeit, als Minden zu Preußen gehört und die Soldaten des „Alten Fritz“ Seite an Seite mit dem Bürgerbataillon die Sicherheit der Außenbastion Minden gesichert habe. Die Truppen des Kaiserreichs hätten Minden dann den Ruf einer Garnisonsstadt eingebracht. Viele Bauwerke würden noch an diese Zeit erinnern. „Auch heute sind in der Herzog-von-Braunschweig-Kaserne in Minden Soldaten beheimatet und setzen die traditionsreiche Vergangenheit der Stadt Minden fort. Ich hoffe, dass ich diese Aussage auch noch nach der anstehenden Strukturreform machen kann.“

Nach dem 2. Weltkrieg seien am 3. Februar 1959 wieder Soldaten, und zwar Pioniere, in Minden eingezogen. „Die Aufgabe der Pioniere ist es unter anderem „Brücken zu schlagen“. Dieser Aufgabe kamen seinerzeit der Kommandeur Oberst Buchhorn und Stadtmajor Ronicke nach und knüpften Kontakte, die in Patenschaften zwischen den Kompanien der Bundeswehr und des Mindener Bürgerbataillons, mit Urkunden und Fahnenbändern festgeschrieben wurden und die bis heute Bestand haben. Natürlich sind solch intensive Kontakte nur dann möglich, wenn diese auch von den Kommandeuren gefördert und befürwortet werden.“

In der Folge ging der Stadtmajor auf die Statuten des Ehrenbuchs ein, in denen festgelegt ist, dass dieses Ehrenbuch der Pflege der Tradition und der steten Erinnerung an Ereignisse der altehrwürdigen Institution dienen soll. „Geehrt werden können namhafte Gäste des Mindener Bürgerbataillons, Angehörige des Bürgerbataillons, deren Namen durch besondere Leistungen und Einsatz unseren Nachfahren in Erinnerung bleiben soll sowie Nichtangehörige des Bataillons, die sich um das Mindener Freischießen und das Mindener Bürgerbataillon verdient gemacht haben.“ Die Präambel lautet: Möge dieses Buch kundtun, welche Anerkennung und Wertschätzung das Mindener Bürgerbataillon auch außerhalb unserer Vaterstadt erfahren hat, und welche Personen sich besondere Verdienste um sein Bestehen und seine Entwicklung erworben haben. „Sie, sehr geehrter Herr Oberst, erfüllen diese Kriterien“, hob Klaus Piepenbrink hervor.

Oberst Wolfgang Pirner war sichtlich berührt von der Ehre, die ihm zuteil wurde. Für ihn steht fest, dass der Pionier-Standort Minden etwas ganz besonderes sei. „Es gibt in Deutschland kaum einen Standort, an dem die Bürger ihre Soldaten so mit offenen Armen aufnehmen, wie hier in  Minden. Ich hatte vor meinem Wechsel hierher von der, vom Mindener Bürgerbataillon gelebten und gepflegten Patenschaft zu den Einheiten des Pionierbataillons 130 gehört, war aber selbst von der engen Bande überrascht.“ Pirner bedankte sich für die Auszeichnung und machte den Anwesenden im Hinblick auf die Strukturreform der Bundeswehr Hoffnung: „Ich bin guter Dinge, dass Minden als Standort erhalten bleiben wird!“ Eine Aussage, die von allen Beteiligten mit sehr viel Applaus bedacht wurde.  

Der Eintrag ins Ehrenbuch des Mindener Bürgerbataillons hat folgenden Wortlaut:

Am 31. August 2011 trug sich Oberst Wolfgang Pirner in das Ehrenbuch des Mindener Bürgerbataillons ein. Oberst Wolfgang Pirner wurde am 05. März 1958 in Bamberg geboren. 1976 trat er zur Offiziersausbildung der Bundeswehr in die Pionierschule in München ein. Von 1977 bis 1980 studierte er an der Universität der Bundeswehr in München „Bauingenieurswesen“ und verließ diese mit dem Abschluss Diplom-Ingenieur (FH). Nach diversen Verwendungen in der Bundeswehr wurde er nach Minden versetzt und übernahm am 26. September 2008 als Kommandeur das Pionierregiment 100. In diesen drei Jahren war er dem Mindener Bürgerbataillon in Freundschaft verbunden und hat sich mit persönlichem Engagement eingesetzt, die Freundschaft und die Patenschaft zu den Pionieren am Standort Minden zu fördern. Anlässlich des Freischießens 2010 erhielt er den Bataillonsorden. Für sein Engagement und für seine Freundschaft zum Mindener Bürgerbataillon danken wir ihm mit dieser Eintragung.

Stadtmajor Klaus Piepenbrink wartete im weiteren Verlauf des offiziellen Teils noch mit einer Überraschung auf. Zumindest für die betroffene Person. Er beförderte seinen Oberzahlmeister Stefan Drewes aufgrund dessen großen Engagements vom Oberleutnant zum Hauptmann und ernannte ihn zugleich zum Stabszahlmeister des Mindener Bürgerbataillons.

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