Junggesellen von der Ersten beraubt

Junggesellen von der Ersten beraubt

Junggesellen von der Ersten beraubt 2560 1043 Mindener Bürgerbataillon e.V.

Der mit viel Hingabe von der Kompanie der Junggesellen für ihre Liebsten geschmückte und aufgestellte Maibaum wechselte zuletzt vor einem Jahr unfreiwillig den Besitzer. Lange Finger machte die 1. Kompanie im Mindener Bürgerbataillon. Ihr gelang der traditionell gepflegte Raub des Maibaums. Das blieb nicht ohne Folgen. Um der Ehre willen waren die Beraubten verpflichtet, ihren Baum mit einer zünftigen flüssigen Brotzeit beim triumphierenden Räuber auszulösen. Ohne Maibaum ist ihr Ansehen gefährdet, da eine Neuwidmung an die unverheirateten Mädchen im Folgejahr unmöglich bliebe.

Aufgestellt und bewacht – Die Junggesellen sind stolz auf ihren geschmückten Maibaum.

Unachtsame Momente – Mit der Taktik ausgefuchster Ablenkung legte die 1. Kompanie zuletzt Hand an das Schmuckstück und nahm ihn dadurch in Besitz.

Tradition lebt im Wonnemonat Mai neu auf

Auf dem Gelände der historischen Bahnhofsbefestigung Fort C, dem Quartier der 1. Kompanie im Mindener Bürgerbataillon schmückte die Junggesellenkompanie im Mindener Bürgerbataillon jetzt den Maibaum neu; Auftakt für das erneute feierliche Aufstellen auf dem Mindener Marktplatz. Das findet am kommenden Sonntag, dem 30. April um Schlag 18:00 Uhr statt. Erneut müssen die Jungmannen ihren Baum im Team bewachen jegliches Hand anlegen verhindern und einen neuerlichen Raub abwenden.

Das Event ist gleichermaßen für die Akteure wie auch die zuschauende Mindener Öffentlichkeit eine große Gaudi im Freien. Danach sind alle Partygänger im anliegenden Victoriahotel zur langen Nacht, dem Tanz in den Mai willkommen.

Gut drauf – Das Auslösen und wiederherrichten des Maibaumkranzes fand im Fort C statt. Hier einige der Junggesellen mit Kompaniemitgliedern der 1. Kompanie sowie dem scheidenden Stadtmajor Heinz Joachim Pecher (3. v. r.), dem neuen Bataillon-Zahlmeister André Gehrke (1. V. li) wie zahlreichen Mitfeiernden (unten).

Die lange Tradition des Maibaum-Aufstellens wird in Deutschland bis heute besonders gern von den jungen, unverheirateten Burschen benachbarter und konkurrierender Ortschaften gepflegt. In Höhe und Beschmückung versuchen diese sich gegenseitig zu übertreffen, um die Weiblichkeit des Ortes dadurch zu beeindrucken. Der Maibaum sollte in vergangenen Zeiten zudem böse Geister vertreiben, was durch das Stehlen – so eine weit verbreitete Annahme – noch verstärkt wurde. Kurios auch: Demnach sollte durch das Stehlen des Baums die Ordnung durcheinandergebracht werden, was dann die Geister zusätzlich verängstigte. Das erfolgreiche Stehlen selber folgt einigen recht komplizierten und regional auch abgewandelten Regeln.

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