Grimpen-Damen auf Zeitreise durch die Fischerstadt

Grimpen-Damen auf Zeitreise durch die Fischerstadt

Grimpen-Damen auf Zeitreise durch die Fischerstadt 800 800 Mindener Bürgerbataillon e.V.

Die Damen der 6. Kompanie haben sich auf eine Zeitreise durch das Quartier der Grimpen, die Fischerstadt, begeben.

Zunächst wurden sie in der Rosengasse von Holz-Jürgen, alias Jürgen Niemann, in einem historischen Kostüm in Empfang genommen. Nach der standesgemäßen Begrüßung lauschten die Damen dem „Schallermann“, der auf seiner Klampfe mittelalterliche Lieder spielte. Es folgten Erzählungen, Anekdoten und Gerüchte unter anderem aus einer Zeit, in der die Fischerstadt und Minden von den Franzosen besetzt waren (1759) und von Anna Maßmeyer (geboren 1615), die als Hexe verfolgte und am 12.März 1665 außerhalb der Stadtmauern hingerichtet wurde.

Sie stammte ursprünglich aus Lübbecke und hatte den Fischer Heinrich Maßmeyer geheiratet. Ihr wurde allerhand Übel wie Krankheiten und Todesfälle zugeschrieben. Sogar eine „Eydechs“ soll sie einem Nachbarsjungen an den Hals geflucht haben. Im Laufe des Prozesses durch den Stadtrat und nach dem Gutachten der Juristenfakultät in Rinteln, wurde Anna Maßmeyer sowohl „gütlich“ als auch „peinlich“ verhört und am Ende einer Wasserprobe unterzogen. Nachdem Sie unter Qualen gestand, wurde sie in allen Anklagepunkten verurteilt.

Weiter führte die historische Führung an alten, eindrucksvoll wiederhergestellten Fachwerkhäusern zu Grimpen-Ella, die ebenfalls im historischen Kostüm frische Fische zum Markt und in Form von selbstgehäkelten Fischen und Ansichtskarten der Fischerstadt unter die Leute brachte, hin zum Haus Jobst Hinrich Lohrmanns, welcher maßgeblich die Schlacht bei Minden angestiftet haben soll.

Am alten Bürgermeisterhaus, konnte sich die Gruppe bei eiskalter Witterung mit selbstgebackenen Schmalzbroten und zünftigen Schluck von innen wärmen und stärken. Kurzweilig und bildhaft vermittelte Holz-Jürgen sein Wissen über die Schlagde, den Fischereihafen der bis 1910 in Betrieb war, über die alte Furth und die Festungsmauer, welche erst im Jahr 1878 auf Brusthöhe zurückgebaut wurde. Nur ein kleines Stück zeugt heute noch von der ursprünglichen Höhe der alten Mindener Festungsmauer. Dabei tauchte die untergehende Sonne die Fischerstadt in ein längst vergangenes Licht.

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