Altes Freischießenschild bekommt Ehrenplatz

Altes Freischießenschild bekommt Ehrenplatz

Altes Freischießenschild bekommt Ehrenplatz 800 308 Mindener Bürgerbataillon e.V.

Viele Sachen, die einst zu Beginn des Freischießens wieder „an die Luft geholt worden sind“ und dann für das kommende Freischießen wieder eingelagert wurden, sind über all die Jahre langsam in Vergessenheit geraten. Manches wurde anderweitig genutzt, einiges ist über die Zeit  für immer verloren gegangen und nur wenige Einzelstücke sind heute noch erhalten.

Umso erfreulicher ist es immer wieder, wenn solche Raritäten wieder auftauchen und deren Geschichte wieder in das Bewusstsein treten. So ist es vor kurzen erst wieder in den Reihen der Eisernen Vierten geschehen.

Bei einer Haushaltsauflösung ist ein Freischießenschild der 4. Kompanie aufgetaucht, welches aus dem Unterteil einer kleinen Holztür gefertigt wurde. Das Fertigungsdatum wird auf die 1930er-Jahre geschätzt. In dieser Zeit war Baumaterial knapp und so wurden des Öfteren ausrangierte Holztüren für den Bau von Schildern und ähnlichem verwendet.

Besonders beliebt waren diese Schilder auch in der oberen Altstadt Mindens, wo sie in den Bereichen der Kompanien in den kleineren Gassen von Haus zu Haus über die Straßen gespannt wurden. Zu dieser Zeit wurden solche Bekundungen der Verbundenheit mit einzelnen Einheiten noch sehr häufig von den Anwohnern praktiziert. Es lässt sich bildlich vorstellen, wie herrlich es gewesen sein muss, durch solche Straßen und Gassen die Kompanien marschieren zu sehen.

Dieses besonders gut erhaltene Exemplar zeigt auf der einen Seite den berühmten Ausspruch des Wachoffiziers Leutnant Gremmels, „Und ist das Wetter noch so schlecht, die 4. Kompanie marschiert erst recht“, aus dem verregneten Freischiessen 1908, dem die „Eiserne Vierte“ ihren Namen verdankt. Auf der anderen Seite des Schildes gibt sich der Künstler optimistisch und prognostiziert eine neue Freischießenmajestät aus den Reihen der 4. Kompanie.

Dank guter Kontakte und viel Glück wurde dieses Einzelstück dem stellvertretenden Kompanie-Spieß Vizefeldwebel Vaith Wischmeier angeboten, der es nach kurzer Rücksprache mit der Kompanieführung für die 4.Kompanie erwarb.

Heute befindet es sich in den Hallen des Kompanie-Quartiers Sankt-Pauli-Kloster, wo es einen Ehrenplatz bekommen hat. Gut geschützt vor den verderblichen Einflüssen des Wetters, kann es dort noch viele Jahre oder auch Jahrzehnte als Zeugnis der Geschichte des Mindener Freischießens erhalten bleiben.

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