Trauer um früheren Kompaniechef Hauptmann Albert Kruse

Trauer um früheren Kompaniechef Hauptmann Albert Kruse

Trauer um früheren Kompaniechef Hauptmann Albert Kruse 662 800 Mindener Bürgerbataillon e.V.

Wir nehmen Abschied von unserem Kameraden
und früheren langjährigen Kompaniechef Hauptmann Albert Kruse

– Träger des Verdienstkreuzes am Bande der Bundesrepublik Deutschland
– Eintrag ins Ehrenbuch des Mindener Bürgerbataillons im Jahr 1996
– Träger des Bataillonsordens
– Träger des Rebenordens
– Träger des Grimpenordens
– Träger der Bataillons- Ehrenspange in Gold
– Träger der Kompanie- Ehrennadel in Gold und Brillanten
– Träger der Kompanie- Schießleistungsspange in Bronze
– Träger der Verdienstmedaille des Bürger- Tambourkorps in Silber

der am 29. April 2023 im Alter von 87 Jahren verstorben ist.

Er hat das Amt des Kompaniechefs bis ins Jahr 1995 sechzehn Jahre lang mit unnachahmlicher Hingabe
und Disziplin zum Wohl der Kompanie ausgeübt.
Mit Albert Kruse wurde ein Mann aus dem Offizierskreis der Kompanie in diese verantwortungsvolle
Stelle berufen, dessen Herz als echter Mindener Junge schon seit früher Jugend für die Dritte schlug.
Er war dieser Kompanie zunächst als Mitmarschierer beim Freischießen verbunden und diente sich
seit seinem Eintritt am 2.12.1963 von der Pike auf hoch.
1966 Beförderung zum Sergeanten, 1968 Berufung zum Leutnant sowie 1972 vorzeitige Beförderung
zum Oberleutnant aufgrund seiner Verdienste um das Bürgerbataillon, waren weitere Stationen.

Mit Übernahme seiner leitenden Funktion setzte er seine Vorstellungen einer zukunftsorientierten
bürgerschaftlichen Vereinigung zielstrebig in die Tat um. Hierzu gehörte, sich unter Beibehaltung
gewachsener Traditionen dem Fortschritt zu öffnen und insbesondere die Kontakte zu den Mindener
Bürgern zu intensivieren, ihnen Einblicke in das Kompanieleben zu gewähren und so zugleich ihr
Interesse am Bürgerbataillon als der ältesten und traditionsreichsten bürgerschaftlichen Vereinigung
unserer Stadt zu wecken.

Einigendes Band in jeder Kompanie ist die Kameradschaft zwischen Kompaniemitgliedern, und diese
Kameradschaft wurde von Hptm Albert Kruse intensiv gepflegt.
Eine Vielzahl geselliger Veranstaltungen, wie das Sommernachtsgartenfest, die Frühjahrswanderung,
dass Amtmeister- Stolte- Schießen, der Jahresausklangfrühschoppen, die Kompaniefahrten und
andere kameradschaftlicher Treffen wurde von ihm initiiert, auch in der Absicht die Kameradschaft
weiter zusammenzuschweißen – mit Erfolg!

Diesem Ziel diente auch die Erfüllung seines Traums eines eigenen Heimes für seine Dritte, der schon
bald nach der Übernahme der Kompanie in ihm reifte. Nach langer Suche fand er im Jahr 1984 in den
Kellerräumen der ehemaligen Strothmannschen Villa am Weingarten das ideale Objekt.

Der Öffnung der Kompanie nach außen diente auch die von ihm eingeleitete Begründung
freundschaftlicher Beziehungen zu anderen Vereinigungen wie den 3. Kompanien der Bataillone
Petershagen, Todtenhausen, Leteln und Barkhausen sowie dem Spielmannszug Lübbecker- Straße/ Hahlen,
weiterhin zum Schützenverein Aufs Blatt Hahlen, mit dem gemeinsam die Kompanie im Jahr
1987 das Hahler Schützenhaus errichtete. Das Schützenhaus ist bis heute Heimstadt des von ihm
ebenfalls gegründeten kompanienahen Vereins Schieß- und Sportclub Rebe, unserer Schießabteilung.

Besonders am Herzen lag Albert Kruse aber auch die Intensivierung und Pflege der Freundschaft zu
Kameraden der Bundeswehr, insbesondere der jeweiligen Patenkompanie – aktuell ist es der
Stabszug des Deutsch- Britischen Pionierbrückenbataillons 130. Ihre Mitglieder nahmen und nehmen
regelmäßig an Veranstaltungen der Dritten teil.

Daneben führte Albert für die Kompanie viele bedeutende Auszeichnungen wie z.B. die von ihm
gestiftete Amtmeister- Stolte- Medaille ein, die einmal im Jahr beim Jahresausklang an herausragende
Kompanieförderer vergeben wird. Auch unser Kompanielogo mit dem Weintraubenbund geht auf seinen
Entwurf zurück, als Reminiszenz an den kompanieeigenen Rebengarten, angelegt im Jahr 1984, in dem
er die mittelalterliche Tradition des Weinanbaus in diesem Bereich wiederbelebte.

Neben dem Gefühl der Trauer und des Mitgefühls für seine Familie mischt sich auch ein Gefühl der
tiefen Dankbarkeit und des Respekts für seine Lebensleistung und für seine aufrichtige Freundschaft
und Kameradschaft. Albert war immer stolz darauf, Angehöriger der Dritten zu sein.

Wir sind stolz darauf, dass er unser Kamerad und 16 Jahre lang unser Kompaniechef war.
Seinen Nachfolgern war und ist sein Vermächtnis Verpflichtung.
Er hat der 3. Kompanie einen festen Platz im gesellschaftlichen und öffentlichen Leben der Stadt
Minden verschafft – und wird nun einen herausragenden Platz in der Geschichte unserer Einheit
einnehmen.

Du wirst uns fehlen, Albert.

Danke für alles.

Gute Reise, Kamerad.

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