Ein passenderes Ambiente für den offiziellen Vollzug eines Kompaniewechsels im Mindener Bürgerbataillon wird man kaum finden. Im Sitzungssaal 23 des ehemaligen Regierungsgebäudes am Weserglacis wurde Leutnant Thomas Horn als 42. Chef der 6. Kompanie, der Grimpen, eingeführt. Preußische Könige und deutsche Kaiser blickten von großformatigen Gemälden an holzgetäfelten Wänden auf die Zeremonie herab.
Nach Begrüßung durch Oberleutnant Henrik Wilkening und der musikalischen Ouvertüre durch eine Formation des Tambourkorps gab Thomas Horn einen kurzen Rückblick auf das zu Ende gehende Jahr bei den Grimpen. Leutnant Horn war im Februar nach dem überraschenden Rücktritt seines Vorgängers kommissarischer Kompanieführer der Sechsten geworden und stand vor der großen Aufgabe, die Fischerstadt-Kompanie durch das Freischießen zu führen. Eine Aufgabe, die er glänzend gelöst habe, bescheinigten ihm später alle Redner. Er selbst teilte das Lob mit seinen Kameraden, besonders seinem Spieß Feldwebel Frank Roloff und dessen Frau Birgit sowie seiner Familie mit Ehefrau Tanja und den Söhnen Jannick und Jonas, die ihm die für die umfangreiche Vorbereitung die nötige Zeit und den Rückhalt gegeben hätten. Das Jahr 2017 sei „durch Veränderungen und Vorwärtsbewegung geprägt“, sagte Leutnant Horn. Sein Ziel sei es, die Kompanie wieder zu alter Stärke zu führen.
Stadtmajor Heinz-Joachim Pecher bescheinigte Leutnant Horn, „die Einheit beim Freischießen erfolgreich präsentiert“ zu haben. Leutnant Horn, der im Juni 2016 Stadtoffizier wurde, sei ein „Beispiel an Haltung und Pflichterfüllung“, lobte der Stadtmajor, der dem noch kommissarischen Grimpen-Chef dafür den silbernen Taler des Bürgerbataillons überreichte.
Nach der förmlichen Übergabe der Kompanieführung gratulierte Egon Stellbrink, Stellvertreter des Bürgermeisters als oberstem Dienstherrn des Bürgerbataillons. Verständnis, diplomatisches Geschick und Durchsetzungsvermögen seien Grundvoraussetzungen für die Führungsaufgabe, Leutnant Horn habe das seit der „Übernahme von Verantwortung in schwerer Zeit und“ bei seinem Einsatz für den Erhalt der lebendigen Tradition bewiesen.
Stellbrink erinnerte an die Geschichte der Grimpen, die älter sei als das Mindener Freischießen. Schon 1608 habe es ein Freischießen in der damals selbstständigen Fischerstadt, dem Quartier der Grimpen, gegeben. Bis 1723 habe es dort eine eigene Verwaltung mit Rathaus und Bürgermeister gegeben.