Mit der Vollendung einer neuen Fluchtbrücke ist die historische Befestigungsanlage Fort C wieder veranstaltungstauglich. In ehrenamtlicher Vereinsarbeit hat dies mit ihrem Förderverein die 1. Kompanie im Mindener Bürgerbataillon erreicht.
Unterstützung fand sie mit dem Eigentümer der denkmalsgeschützten Anlage, der Stadt Minden, und als Förderer für das Baumaterial bei der Westfalen Weser Energie GmbH & Co. KG. Bevor der Brückenschlag über den südlichen Burggraben getan werden konnte, wurde bereits ein Notausgang aus den Kellergewölben in den Innenhof angelegt. Von dort führt der neue Weg über einen Wehrgang direkt zur neuen Fluchtbrücke, für welche die Vereinsmitglieder zunächst für die Freiästung und Untergrundverdichtung des wildverwachsenen Burggrabens Sorge trugen.
Die hölzerne Brückenkonstruktion ruht auf vier 18 Meter langen und je 1,5 Tonnen schweren Leimbindern. Beplankt wurde sie mit Hölzern aus einer im städtischen Glacis ersetzten Brückenkonstruktion, von der auch das eiserne Geländer Wiederverwendung fand. Eine Torkonstruktion schützt die Anlage vor unbefugtem Zutritt. Auch die Zugbrücke der Wehranlage sicherte der Verein mit neuer Ersatzbeplankung.
Stolz blicken die rund 50 Vereinsmitglieder auf das Erreichte zurück. „Damit haben wir die Voraussetzungen erfüllt, um in dieser einmaligen Atmosphäre unsere publikumswirksamen Veranstaltungen wiederaufleben zu lassen. Wir denken besonders an die beliebte Sommernacht im Fort C, der wir nach acht Jahren Pause wieder Leben einhauchen wollen. Zuletzt zog diese Veranstaltung so viele Mindener an, dass die Kapazitäten des Forts im Außen- wie Innenbereich erreicht waren“, sagt Hauptmann und Vereinsvorsitzender Marcus Henninger.
Die 1. Kompanie vom rechten Weserufer sorgt bereits seit 1995 für die regelmäßige Pflege und Instandhaltung der einmaligen historischen Anlage und nutzt sie als Vereinsräumlichkeit. Der ehrenamtliche Arbeitseinsatz bedeute für die Stadt Jahr für Jahr erhebliche Kostenersparnis, so ihr Vorsitzender.
Der Förderverein „Die Kornblumenträger“ und die 1. Bürgerkompanie möchten das Kleinod preußischer Festungsbaukunst weiter im Blickpunkt der geschichtsinteressierten Öffentlichkeit halten. Das Fort C ist ein Stück Mindener Stadtgeschichte aus den Anfängen des Eisenbahnbaus in Deutschland und führte von hier bis nach Köln. Es sollte den preußischen Bahnhof von 1848 gegen vermeintliche Bedrohung verteidigen und wurde damals nach 25 Jahren bereits wieder aufgegeben. „Es ist nahezu vollständig im Ursprung erhalten und stets ein beliebter Anlaufpunkt für Ausflügler in unserer Region“, ergänzt Vereinsmitglied und Schirrmeister Dirk Gieseking, der die technische Planung und Umsetzung des Brückenbaus erfolgreich koordinierte.